Facebook hat einen menschenverachtenden Beitrag von Hedwig von Beverfoerde, der sich gegen eine sexuelle Minderheit gerichtet hatte, entfernt. Von Beverfoerde ist besorgt über eine vermeintliche „Abschaffung der Meinungsfreiheit“. Von Christian Maluck. 

Offenbar nach Beschwerden durch Nutzer, hat Facebook einen menschenverachtenden Beitrag von Hedwig von Beverfoerde, Organisatorin der angeblichen „Demo für alle“, entfernt. Von Beverfoerde schrieb, dass bei Menschen, die nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden könnten, kein drittes Geschlecht vorliege, sondern eine Anomalie. Das Klingt für uns nach dem Ansinnen, etwa Intersexuelle lieber pathologisieren als so anerkennen zu wollen wie sie sind.

Drittes Geschlecht vs. dritte Option

Tatsächlich geht es bei dem BVerfG-Urteil auch nicht um ein drittes Geschlecht, sondern um eine dritte Option in offiziellen Dokumenten. Von Beverfoerde, die Diskriminierung auch sonst gerne als „Meinung“ verkaufen möchte, empört sich über eine vermeintliche Zensur und eine vermeintliche Abschaffung der Meinungsfreiheit. Selbst auf GG-Artikel 5 verweist sie dabei – zu Unrecht.

Artikel 5 schützt vor staatlicher Zensur oder Verfolgung. Diese liegen hier eindeutig nicht vor. Facebook ist ein Privatunternehmen und bestimmt – im Rahmen der Gesetze – selbst die Spielregeln, die auf seiner Plattform gelten. Artikel 5 ist auch kein Freifahrtschein, diskriminierende und menschenverachtende Äußerungen nach Belieben als „Meinung“ umzudeklarieren und somit durch die Meinungsfreiheit gedeckt zu sehen. Meinungsfreiheit schützt auch nicht vor Erwiderung, denn die ist ihrerseits auch durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

„Meinungsfreiheit“ bei Hedwig von Beverfoerde

Leider tut sich Hedwig von Beverfoerde selbst erkennbar schwer, dieses hohe Gut, das sie für sich selbst bis an und über die Schmerzgrenze hinaus für sich reklamiert, auch anderen zuzugestehen, wie auch dieser Facebook-Beitrag von ihr belegt:

Personen mit anderen Meinungen als der eigenen werden bei der „Demo für alle“ schon auch mal als Trolle verhöhnt und auch mit schöner Regelmäßigkeit von der Seite der „Demo für alle“ verbannt und dabei deren Kommentare gelöscht, während von Beverfoerde mit ihrem „Bus der Meinungsfreiheit“ durchs Land tourt und so tut, als wäre ihr die freie Meinungsäußerung besonders wichtig.

Den obigen Worten folgten übrigens unmittelbar auch Taten: Per Rundumschlag wurden damals zig Diskussionsteilnehmer auf einmal von der Seite der „Demo für alle“ verbannt und mindestens hunderte Kommentare dabei gelöscht.

Auch bei Mathias von Gersdorff, ein weiterer an der „Demo für alle“ beteiligter christlicher Fundamentalist, der ebenfalls am „Bus der Meinungsfreiheit“ gesprochen hat, löscht und blockt meist umgehend, wenn seine Äußerungen kritisch hinterfragt werden.

Wer echte Argumente hat, müsste den sachlichen Austauch eigentlich ja nicht fürchten …

Mehr Informationen zum Thema? Like jetzt unsere Facebook-Seite Besorgte Homos.

Kategorien: Allgemein

besorgter

Christian Maluck ist 1973 geboren und verfolgt das Treiben von „besorgten Eltern“ seit dem Jahr 2015. In dieser Zeit hat er sich intensiv mit Bildungsplänen, Bildungspolitik, Sexualpädagogik und Gender Studies und Gender Mainstreaming auseinandergesetzt und wirkt seitdem auch an der Facebook-Seite „Besorgte Homos“ mit (www.facebook.com/besorgte). Aufgrund eigener Diskriminierungserfahrung an der Schule liegen ihm diese Themen besonders am Herzen. Mit LGBTIQ*-Politik beschäftigt sich Christian Maluck bereits seit dem Jahr 2000. Unter anderem war er 12 Jahre ehrenamtlich beim schwul-lesbischen Magazin Uferlos bei Radio LORA München 92,4 engagiert.

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