„Wir lassen uns nicht mundtot machen.“, schreibt die sog. „Demo für Alle“ in ihrer Ankündigung für den Stopp ihres sog. „Busses der Meinungsfreiheit“ am morgigen Donnerstag, den 14. September 2017, in der Pegida-Hochburg Dresden. Heute sollte der „Bus des Grauens“ (Frankfurter Rundschau) in Kiel Halt machen, doch daraus wurde nichts. Christian Maluck war vor Ort.
Spott über die Absage
Abgesehen davon, dass die sog. „Demo für Alle“, die sich durch den Protest gegen ihren Bus „diskriminiert“ fühlt, niemand mundtot macht, haben Hedwig von Beverfoerde und ihre Mitreisenden heute freiwillig geschwiegen, denn der Halt des Busses in Kiel wurde mit Verweis auf das Wetter kurzfristig abgesagt. Das Kapitulieren dieser stets strammen Kämpfer für die „Meinungsfreiheit“ vor dem Wetter sorgte unter den Gegendemonstranten für erheblichen Spott.
Vielfalt trotzt jedem Wetter
Für Schwule und Lesben ist es Alltag, dass ihnen ein rauer Wind entgegen bläst. Von Wind und Regen ließen sich etwa 200 Kieler*innen somit nicht beeindrucken und demonstrierten auf dem Rathausplatz friedlich gegen Hass und Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Homo-, Bi und Trans-Feindlichkeit sowie für eine pluralistische, weltoffene Gesellschaft und eine Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit, die die Verschiedenheit von Menschen wertschätzend thematisiert, die Inklusion fördert und Vielfalt als Bereicherung begreift. Nach einer Kundgebung wurde um den Rathausplatz bei ausgezeichneter Stimmung eine Menschenkette gebildet.
Regenbogenflaggen am Rathausplatz
Die Stadt Kiel hatte am gesamten Platz als Zeichen der Solidarität Regenbogenflaggen gehisst. Unter den Gegendemonstranten wurde auch das als Grund für die Absage vermutet. Die letzten beiden Stopps des Hass-Busses sind Dresden am 14. September 2017 und Berlin am 15. September 2017. Infos dazu und zu den Gegendemonstrationen hat queer.de zusammengetragen.